Wannsee. Wann seh´ich Dich wieder …?


Montag, 5. September 2022: Heute wieder und noch immer schönes Wetter. Wir starten zeitig. Auf an den Wannsee. „Wann seh´ich Dich wieder“ – ein Song von den Toten Hosen im Ohr. Nur über Umwege erreichen wir das Ziel. Zuerst am Bahnhof Wannsee, zu weit – zurück nach Nikolassee. Und dann 10-12 Minuten Wanderungen durch den Wald. Altes Strandbad. Mässig besucht. Eigentlich nur mehr „Notbetrieb“. Strandkörbe zum Abwinken, flaches Wasser – erst nach 500 Meter nabeltief. Trotzdem eine schöne Erfahrung. Sandstrand, fast wie in Gran Canaria – Maspalomas. Nur halt ein wenig germanisch. Zwischenstep: Sepp Geisler und Hermann Petz schicken mir die Statements zu „EIN HERZ FÜR DEN TIROLER FUSSBALL“. Interessant, vor allem der pensionierte Richter hat sich ordentlich angestrengt. Aber auch der ehemalige Nachbar Hermann hat sich was Schönes schreiben lassen. Wir machen es uns im Strandkorb bequem. OMArlis meint – „Der Korb ist nur für eine Person groß genug“ – und legt sich in den Sand. Alterswehmut liegt über dem Strand. Aber: Die jungen Menschen müssen wohl arbeiten. Mir fällt dazu nur Horst Elvers ein: „ Wer alles weiß, hat keine Ahnung!“ Wie betörend-treffend. Für die Interessierten. Der Wannsee lag im amerikanischen Sektor und lag bis 1990 in Westberlin. Dunkle Schatten liegen natürlich auch über Wannsee. 

Die Villa „Am Großen Wannsee 56-58“ ist historischer Schauplatz einer Konferenz, die eines der größten Verbrechen der Menschheit organisieren soll.1942 treffen sich hier führende Funktionäre des NS-Regierungsapparates sowie der SS, um über die Kooperation hinsichtlich der sogenannten Endlösung der Judenfrage zu beraten. Die Räume bleiben unschuldig – Die Täter und ihre Auftraggeber nicht. Vor nicht allzu langer Zeit gab es eine aufsehenerregende Verfilmung im Fernsehen zu sehen. Wir haben beides nicht angeschaut – Film und Villa. Von 11:00 bis 15:45 am Wannsee-Strand geblieben. Gewatet und in der Sonne liegend „flaniert“. Die deutsche Mentalität schwemmt es immer wieder durch. Zu steif und zu statisch. Zum Lachen müssen manche wohl wirklich in den sprichwörtlichen Keller. Erklärung: Vielleicht ist es einfach so. Die Deutschen halten uns den Spielgel vor und wir erleben schnurstracks unser Ebenbild in der direkten Vollendung. Also: Der Flair im altehrwürdigen Strandbad bezaubernd und betörend. Schöner Ausflug. Unisono!


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