(Casa Azul, 12.5./73/11.Woche) Es geht wieder in die Berge. Mehrere Aufträge stehen an. Santa Brigida – „Drache“ ein 250 Jahre alter Drachenbaum wird gesucht. Das Weinhaus, die „Casa Museo del Vino“ auch noch. Tejeda – hier suchen wir die „Pinie“ bei der alle Canarios schon gewesen. „Pino de Cassandra“ – dazu gibt es eine Geschichte. Die Brauerei TEXEDA ebenso am Programm. Beim letzten Mal nicht gefunden. Soll heute anders werden.

Die legendäre Pinie,
bei der jeder Canario unzählige Male gewesen sein soll finden wir nicht. 20 Meter hoch soll sie sein, bei vier Meter teilt sie sich in zwei Arme – die Geschichte der schönen Cassandra, die ach so verliebt in Carlos, Antonio oder Javier war, der von ihrem eifersüchtigen Vater unbeschreiblich grauenhaft um die Ecke gebracht wurde, zeugt von der längst vergangenen, aber noch ins Heute und Morgen strahlenden Gräueltat. Cassandra schloss einen mephistophelischen Pakt, um sich an ihrem Vater zu rächen, doch er kam ihr zuvor und verbrannte sie angekettet an der Pinie vor den Augen der eigenen Familie und des gesamten Dorfes …in manchen schauderhaften Nächten sind ihre feuerlodernden Schreie noch heute zu hören. Quietschen auf Kreide! Die Pino de Cassandra ist einer der ältesten Bäume von Gran Canaria. Aber wir haben ihn nicht gefunden, noch nicht. Unsere Fahrt – über Tafira – nach Santa Brigida. Auch hier suchen wir einen Baum.
„Der unbeugsame Drache“.
Fällt er oder fällt er nicht, ist hier die Frage. Ihn zu finden doppelt schwer. Im Tipp steht: „ … nach Los Silos vor Brückenkehre linker Hand nach Bushaltestelle dem Pfad folgen, nach knapp 200 m erhebt sich der Drache linksseitig an einer Klippe …“ Dreimal kurven wir – zuerst von links, dann von rechts und wieder von links über die Brücke. Kein Parkplatz, nur ein kleiner Weg, verstellt von einem Mazda. Platz da! Wir quetschen uns daneben und finden den „Drachen“. Beeindruckende Fauna und – was für ein Baum. 17 Meter hoch und seine Baumkrone hat einen Durchmesser von 13 Meter. Der „Drago de Pinto Santo“ ist ein Hit. Laut Experten erfreut sich der gut 250-jährige Drache bester Gesundheit. Wir sind ganz alleine dort. Derart gut versteckt ist er für Touristen nur schwer zu finden. Er soll inselweit bekannt sein, auch wenn die allermeisten ihn noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Wir sind glücklich.
Weiter gehts – zurück nach Santa Brigida – lokale Weine bei lokalem Ambiente im lokalen Lokal. Gemütlich – wir verkosten zwei davon – einen roten und einen weißen. Zwei Flaschen finden sich später im weißen Opel wieder. Mitgenommen. Diese kanarischen Winzer haben Kooperationen mit dem Südburgenland, Istrien und den deutschen Moselwinzern. Es ist nicht viel los, wir sind die einzigen Gäste. Und wieder – Aufbruch. Zur Höhenluftbierbrauerei. Die, die wir bei unserem letzten Besuch vergeblich gesucht und nicht gefunden. Heute klappt es auf Anhieb. Tejeda, bekanntlich als eines der schönsten spanischen Dörfer gelistet, erstrahlt in bunten Farben. Sonnenschein. Im „TEXEDA“, auf gut über 1.000 Meter über dem Meer wird hier ein Classic Ale, ein mandelaromatisiertes Ale und ein schottisches Exportbier gebraut. Das Wasser kommt aus der Roque-Nublo-Quelle aus unmittelbarer Nähe. Quasi Kilometro Zero, wie man hier sagt. Das heißt übersetzt null Kilometer, was so viel wie lokal bedeutet, sprich, dass keine langen Transportwege anfallen und das Produkt nicht nur regional ist, sondern auch aus dem engen Radius um die Produktionsstätte stammt. Auf die oben beschriebene Pinie verzichten wir, eine lange Rückfahrt von den Bergen zum Faro de Sardina und dem Casa Azul stehen an. Wir genießen auch diesmal augenintensiv die Berg- und Talfahrt, mit den immer wieder überraschenden Aussichten und Ausblicken, die vielgrüne, knallbunte Fauna, den strahlendblauen Himmel …
















Eine Antwort zu “TraumBaum.Wo ist die Pinie?”
Wieder eine coole G`schicht Herr Bert!