Teneriffas Süden und der Norden im Duell mit der Pam II vom Cruz Roja!


Die zweite Woche.

Wir haben uns eingelebt. Die Lebensmittelversorgung ist gleichzeitig fast wie ein Zirkeltraining. Igueste: Parkplatz suchen. Hin, hinauf-hinunter-hinauf. Eigentlich ein Fitnessprogramm. Fast so, als ob wir noch 30 wären. Man kann dazu stehen. Wir lieben es. Stellen uns vor, und das kann man hier auch sehen, wie die Beweglichkeit mit dem steilen Gelände im Alter bewältigbar bleibt. Es funktioniert. Die Oldies dürften einen Tag brauchen um das Frühstückskipferl oder den Kartoffelsack nach Hause zu bringen. Und das einzige Geschäft im Ort ist Kommunikationspunkt, Bar und Handelsmittelpunkt von Igueste. Was für eine gelebte Metapher.
Tag 6 – 6. April – Sonntag – wir sind nochmals am Strand – heute mehr BesucherInnen, die Hauptstädter fluten das Gelände. Wetter: Wunderbar. Strandleben pur.
Tag Nummer 7 und 7. April – Montag. Wir fahren. Schönstes Wetter. Strahlendblau. Es geht nach El Sauzal. Wir parken. Neben uns hat jemand sein Mobilhome aufgebaut. Ein alter Citroen dient als Behausung. Vorne mit einer improvisierten Veranda, Matratzen am Dach, alles abgedunkelt, Fahrrad mit mobilem, es schaut zumindest so aus „Verkaufsstand“ steht davor. – Wir zum Mirador de la Garanona – wunderbarer Ausblick über die Steilküste Richtung Meer. Die Kirche Iglesia San Pedro Apostol wird besucht. Danach geht an die Playa de Rojas. Eine einspurige, als zweispurig geführte Küstenstraße. Wildromatisch und abenteuerreich. Mit kleinen Einbuchtungen zum Aneinandervorbeifahren ausgestattet, ein Unterfangen der Extraklasse mit den großen SUVs. Millimeterarbeit. Aber lustig. Am Rand befestigte Holzbarrieren, dahinter geht es ziemlich steil nach unten. Unten – ein Naturschutzgebiet mit Hölen und Naturbasins, sogenante Piscina natural. Wir legen uns hin. Ein Versuch, trotz erst abnehmender Flut – gelingt. Premiere der neuen Wasserschuhe aus Kroation. Viola!
Einschub: Wenn man bergwärts nach oben schaut, sieht man ein riesiges Bauskelett. Alt und unfertig mit einem großen Fragezeichen: „Was ist das?“
Es handelt sich um das Anaza  – Hochhaus. 52 Jahre steht das Añaza-Hochhaus auf Teneriffa bereits im Rohbau. Jetzt soll es endlich verschwinden. Als “Lost Place” ist die Ruine längst ein sehr beliebtes Fotomotiv. Doch die Region soll renaturiert werden. Und dafür muss das uralte Bau-Skelett weg. Das Gebäude sollte einst ein luxuriöses Hotel werden. Doch fertiggestellt wurde es nie. Der Rohbau an der Küste von Añaza steht mit seinen 22 Stockwerken für geplatzte Träume im einstigen Tourismus-Boom der Kanaren-Insel. Seit 1973 rottet das Gebäude vor sich hin. Und es bringt der Stadt jede Menge Probleme.Auf etwa 2350 Quadratmetern steht das Gebäude, das in Summe eine Wohnfläche von mehr als 40.000 Quadratmetern schaffen sollte. Begonnen wurde mit dem Bau vor knapp 52 Jahren. Dahinter steckten deutsche Investoren. 741 Zimmern sollten entstehen. Doch zwei Jahre nach Projektbeginn verschwanden die Bauherren. Über Jahre versuchte die Stadtverwaltung, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, blieben jedoch ohne Erfolg.
Nun schreitet die Kanaren-Regierung ein und subventioniert die Renaturierung. Dafür muss die Stadtverwaltung das Projekt allerdings binnen drei Jahren zum Abschluss bringen.
Am Nachmittag Rückfahrt über einen Lidl-Einkaufszwischenstopp. Die Pressesprecherin von OMArlis (die weibliche google-map-Stimme) möchte mich bei der Anfahrt doch glatt über ein grün, mit Pflastersteinen eingefaßtes Zwischenstücke zum Lidl leiten. In Wirklichkeit unmöglich. Kurze Unstimmigkeiten, laut im Fahrzeug. Die Anfahrt ist defiziler. Bei der Einfahrt, gleichzeitig Ausfahrt einer Einbahnstrasse steht ein Einbahnschild. Also Einfahrt verboten. Rechts daneben eine Nebenfahrbahn mit einer Bushaltestelle – über diese Bushaltestelle, Stoppschild vor der besagten  Einbahnstrasse kann man die Einfahrt zum Lidl erreichen. Kurz gelacht. Ziemlich „spanisch“ kommt einem das vor. Ebenso die Ausfahrt – danach wieder zurück auf die Einfahrtsstraße. Suchen und Finden. Dazu gelernt. Ich weiß jetzt woher der Sager „Das kommt mir spanisch vor“ – her rührt. Auf jeden Fall ist mein Vertrauen in OMArlis´s Pressesprecherin zutiefst erschüttert. — Noch dazu kommt, die vorhersehbare Schlepperei in Igueste. Das Hinauf-und hinunter mit 4 prall gefüllten Taschen und einer 5-Liter-Wasserbottel, Rucksack, Badesache … – 200 Meter – 120 Meter geradeaus, bei der Kirche vorbei, 15 Treppenstufen hinauf, nochmals 5 Stufen, 50 Meter geradeaus, rechts, steile Stufen nach unten, 50 – 60 – links, wieder ein paar Meter hinauf. Vor dem Haus. Endlich. Aufsperren. Über den engen Gang des Domizils 25 Stufen nach oben. Keuch. Stöhn. Geschafft.
PS: Stimmt schon. Die PR-Dame hat mich frühmorgens erstmals ganz ansehnlich durch die Hauptstadt manövriert – ja und auch die Rückfahrt über die „Rambla“ hat sie – entgegen der Lidl-Parkhaus-Affäre bestens bewältigt. Wir von der privaten TFG (Teneriffa-Fahrer-Gewerkschaft) werden uns beraten und überlegen, ob und wie und was … (meine Skizze der Situation wird hier noch nachgereicht …)
Tag 8 – der 8. April – wieder am Hausstrand. Weil es so schön ist und war. Danach ein kleines Menü in der Bar Los Churritos. Männerwirtschaft. Aber was die da auf die Füsse, bzw. in die Teller füllen, alle Achtung. Es gibt täglich nur vier (4) Gerichte und sie sparen pünktlich um 17:00 Uhr zu. Samstag und Sonntag haben sie ebenfalls frei. Und wenn’s offen ist. Immer so: Meistens sind alle Tische rundum besetzt. Man kann dort wunderbar essen!
Nummer 9. – gleichzeitig April Tag Neun, Ausflug mit dem Bus von San Andres nach Santa Cruz. Rundgang ohne Ziel und im Orientalischen Markt wunderbare Verkostung von spanischen Schinken und „Jamon Everybody“ – unscheinbar. Aber die vielen Einheimischen, die nach uns gekommen sind, waren ein sicheres Zeichen eines Volltreffers. (Jamon – Fleisch von schwarzen Schweinen!)
Die Nummer 10 – April der zehnte –  Innsbruck – EXpertentreffen Nummer 44. Immerhin 8 EXperten haben sich getroffen. Zumindest sind diese am Bild, das mir Samir geschickt hat, zu sehen. Sonst heute ein entspannter Tag, ein wenig „gewerkelt“ bei den „Grünen“ und dann sind wir zum Friedhof gewandert – und auf die andere Seite – vorbei am einzigen Geschäft von Igueste, wohl gleichzeitig auch eine Bar, wenn man die drei Männer die mit Getränkeflashen vorne gestanden sind, richtig deutet. Wetter durchwachsen. Sonne und dann wieder dieser feingliedrige Regenstaub. Wie wir gehört haben, soll es ja in der Nacht schwere Unwetter auf den gesamten Kanaren gegeben haben. Sturmtief Oliver zieht über die Kanarischen Inseln. Wir haben davon nichts mitbekommen, oder – Marlis DU?  Die Meldungen: Wenige Tage nachdem Sturm „Nuria“ die Kanaren traf, hat „Oliver“ nachgelegt. Das Unwetter hält die Kanarischen Inseln weiter auf Trab. Zwei Tage dauert der Durchzug des Tiefdruckgebiets. Zur Halbzeit melden die Behörden bereits Hunderte Einsätze und örtliche Überschwemmungen. Wir zeigen die ersten Bilder und Videos von den Kanaren oder so …
Nummer elf – Freitag der 11. April – Wetter durchwachsen: Morgens schön, dann Nebel und Wolken, dann wieder strahlend, kurzer Sprühregen, Wolken, Wind, schön, blitzblau – wir haben ein rundes Programm – runter in den Süden. Zuerst die Geisterstadt Los Abades, 1945 herschte die Kolera. Die Kanaren wollten ein Quarantänezentrum für die Kranken errichten. Und haben es gebaut. Mit Häusern, Kirche, Friedhof und so weiter. Alles fertig. Da erfindet jemand ein Gegenmittel für die Cholera. Dorf. Umsonst. Es dient als Trainingszentrum für das Militär, dann ist eine Umwidmung in ein touristisches Projekt geplant,  – alles gut – heute ist es eine Bauruine – ein „Lost Place“ – Touristenanlaufstelle und kreativer Sammelpunkt aller Sprayer und Graffitikünstler dieses Planeten. Kunterbunt. Botschaftenreich. Danach waren wir am Playa de la Tejita – wilder, großer Strand mit Sand und vielen Kite-Surfern und Surfern – keine Gastronomie – viel Wind – wir wechseln den Strand – andere Seite dieses kleinen Vulkans, der dazwischen liegt – El Medano. Quirliges, buntes Dorf mit vielen Geschäften, Bars und Restaurants. Junges Publikum. Surfer. Wir verdrücken ein Guinness am Stadtstrand – direkt neben den Badenden und den Gastrogästen. Danach gehts ab nach Hause … davor laden wir noch 5 Taschen beim Lidl auf – (60 Kilometer – knapp eine Stunde) – und die gut 200 Meter-5-Taschen-Schleppen machen uns konditionsfitter. Gestählte Oldies. Haaaahahha!
Es ist schon der 12.te Tag.  Samstag, 12. April – wir holen das Nichtangeschaute vom Vortag nach. Die Höhle des heilig gesprochenen Santo Hermano Pedro wird besichtigt. Liegt irgendwie direkt in der Ein- oder Abflugschneise des Flughafens Sur (Süd). Die Sonne macht was sie will. Wir versuchen den Strand Playa del Tejita ein weiteres Mal. Heute sind keine Surfer zu sehen. Also windstill. Genau. Einige mehr Besucher. Einheimische und Ostergäste. Wir genießen. Lesen. Horchen. Die „Zapfen-Challenge“ wird zu einem Fiasko. Natürlich gewinnt die Marlis. Es steht 5:3 für sie. Aber ich habe von den Zahlen her einen alten, bereits gelösten „Zapfen“ in meinem roten Buch gefunden. Und mir das Rechnen erspart. Lieber gezeichnet. Natürlich hätte ich, „unfairerweise und in trumpelscher Manier“ auch gewinnen können. War es aber nicht wert. Heh! Als nächstes. Das Fischerdorf San Miguel de Tajao (stand noch am Freitag-Menüplan) kommt uns gerade recht. Wir kehren ein und gönnen uns eine herzhaftes Fischmenü. Wunderbar. – Überdies. Jessas. Natürlich: Ursprünglich waren für heute von MIR Fahrten nach La Orotava, Santa Ursula, Mirador de Humbold, zum Tanken und Trinken (Einheimischen-In-Treffpunkt) Tankstelle&Minimarket El Mirador, das Cafe Casa Cesar und das Breslau, die Guachines, die Balkonhäuser, Jardin Victoria, Casa de los Balcones … und zwei Chargos (Piscinas, Naturbadebecken) wären am Programm gestanden. Wären. Der Sonne und dem geheimen Wunsch von OMArlis geändert. Es gibt wie aktuell immer einen eigenen Plan dazu … Aber wie das Leben so spielt, verrückt und ohne Spielregeln. – Punkt.
Nach der Ausbildung. OMArlis mit der hellblauen Rettungsinsel. Jetzt ist sie aktuelle Rettungsschwimmerin der Cruz Roja. Sozusagen die PAM 2.0. Wunderbar. Gratulation!
Nummer 13. der – Sonntag – auch der 13. Tag. Heute eher Ruhiges eingeplant. Entspannung. Das Wetter jetzt um 10:06 – leicht windig, ein bißchen wolkig, die Sonne wartet noch auf den Einsatz. Sitze auf der Terasse und blicke in die Wolken. Einfriges Zirkeltraining, Dehnen und Strecken, das wir übrigens täglich machen (versuchen!) entfällt in diesen Minuten, weil der Terassenboden noch nass … Schau´n wir, was wir finden. Es ist nix mehr geworden. Sonne kommt und geht. Wir haben die Terasse nur im Notfall verlassen. Zapfenchallenge ? Leider hat sich das Pendel jetzt eindeutig auf Marlis´s Seite geschlagen. 5:3 steht es jetzt
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Eine Antwort zu “Teneriffas Süden und der Norden im Duell mit der Pam II vom Cruz Roja!”

  1. Andere Welten – von wegen „Du bist das Land dem ich die Treue halte….und so“.
    Am östlichen Gefilde der Atlantik-Platte urnahes Gelände,Gebäudekrims-krams, becircende Strandsicheln und na ja, „Lidl“ hat wohl schon Covid-Format („Seuchenteppich“ zwecks Schnabulageversorgung. Trotzdem und überhaupt „nix versäumt“ im Mattle-Land. Kurze sportliche Info vom Wochenend:
    Die WSG spielt bald völlig unter Ausschluß der Öffentlichkeit (800 Zuschauer, davon die Hälfte gratis) und beim HYPO-Hannes-Team grad mal 600 (wenns hoch hergeht) in der Finalrunde 1. Man verstehts dass er sich nach dem 13. Meister endgültig „vertschüsst“ wenns beim Ostermarktl in Gnadenwald mehr BesucherInnen gibt.
    Hach, aber „warm“ habens wir heute – 21,7 Grad – also zwecks dem Wetter hättets nicht so weit „abhauen“ müssen.
    Schöne Tage und becircende Nächte mit „Liebesrausch“ und bis bald….Alfie
    P.S. Ich bin Euch ständig via LeFlaneur auf der Spur *ggggg* 😉

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