(Casa Azul. 26.4./57. Dienstag) Ab noch einmal (tags zuvor waren wir auch dort) zu den „Los Charcones“. OMArlis verspricht herrliches Wetter und wir gondeln wieder hin. Wiederholung. Der Strand menschenleer. Wir suchen uns ein windstilles Plätzchen. Herrlich. Die Sonne zickt. Sonst vorerst alles gut. Nach und nach bewegen sich „komische Gestalten“ genau hin zu unserem Fleck. Ein Pärchen, Mittelalter, mit Neoprenanzügen, er spricht englisch, sie spanisch wechseln mehrer Male ihre Liegeplätze, nachdem sie zuerst im Piscina getaucht waren, immer näher zu unserer Liegefläche. Dann verschwindet er, sie liegt oberhalb von uns am Felsen, er kommt wieder, sie streiten und legen sich getrennt wieder hin. Sie bräunt, er schläft sitzend in der Sonne. In der Zwischenzeit ist auch der „Whistler“, ein Pfeif-Drauf-Spanier, den wir schon am Vortag gesehen und gehört mit seiner Freundin wieder da. Nehmen uns platzmäßig in die Zange. Er links, sie rechts von uns beim Felsen. Auch „Unstimmigkeiten“ spürbar. Er pfeift nicht nur permanent, sondern huscht auch von hier bis da, raus über die kleine Mole, rein ins Wasser, raus, pfeifen, schimpfen, durchpalavern. Die Freundin stoisch-ruhig. Die beiden verschwinden, wie sie gekommen sind, rasch – durch sein Pfeifen hörbar. Flugs kommt ein neues Pärchen. Dralle Spanierin, mit eben auch solch drallen Busen, oben-ohne, die beiden beginnen zuerst zu schmusen, dann wird „gepost“ – am Felsen, er darf fotografieren, sie räkelt und windet sich in alle Himmelsrichtungen. „Seit wann trägt man denn die Uhr am Fuß?“ „Wohl eine spanische Modesitte!“ OMArlis stellt die Frage. „Oh Marlis. Das ist eine schwarze spanische Fussfessel!“ Der „Fessler“ verläßt den Platz. Die dralle Biene beginnt ein Telefonat, lautstark, – sie spricht durch, ohne Unterbrechung und es scheint, als könne das unsichtbare Gegenüber gerade noch schnaufen, aber nicht antworten…Es dauert noch ein Weilchen. Die „Fussfessel“ kommt wieder zurück. Wir: Schwimmen im Piscina. Beim Rauskrallen aus dem natürlichen Becken treffe ich auf einen mitteljungen Spanier, der gerade dabei ist mit Steinen immer wieder nach einer bestimmten Taube zu schießen. Präzise und immer wieder. Mein Blick und der leise Pfiff hilft. Die aktuelle Taube, keine „weisse“ – aber taubenmausgrau entkommt. OMArlis meint: „ So ein komischer Strand, komische Menschen!“ -„Alle rotten sich da rund um uns zusammen!“ Ich: „ICH glaube, jeden Dienstag dürfen die besonderen Menschen von Arucas und Umgebung hier an den Strand von Los Carcones!“ Was wir tun. Beide müssen wir lachen. Nicht zum Lachen. Wir scheitern beide immer wieder an einem „Zapfen“ – Tageszapfen. 260422. Leichter gehts gar ja nicht. Doch zuviel Alkohol? Ein ziemlich verpfuschter Nachmittag.





