In die Berg bin I gern.


(Casa Azul – 42. Tag)

I DON´T LIKE MONDAYS

The silicon chip inside her head
Gets switched to overload
And nobody’s gonna go to school today
She’s gonna make them stay at home
And daddy doesn’t understand it
He always said she was good as gold
And he can see no reasons
‚Cause there are no reasons
What reason do you need to be shown?
I don’t like Mondays

Na! Na! Stimmt nicht. Ein Montag als idealer Tag für einen rasanten Bergausflug. Perfekt „Hui! In die Berge! gehts!“ OMArlis freut sich diebisch. Beifahrerin. Wir starten früh, weil wir irgendwie wissen, viele Kurven, wenige Kilometer, viel Zeit. Start so gegen 9:00 Uhr. Unser erstes Ziel: „Cruz de Tejeda“ Nicht so überragend. Ein Kreuz. Gut ein archaisches Steinkreuz. Immerhin. Wir fahren weiter – um draufzukommen – wenn wir so weiterfahren kommen nicht nach „TEJEDA“ – als zurück zum „Cruz“. Ach was – OMArlis hat es gefunden. Wir waren richtig. Irrtum. Also wieder andersrum. Nocheinmal. Nächster Punkt auf der Liste ist der 1949 Meter hohe „Gipfel des Schnees“, der Pico de Les Nieves (eigentlich der höchste Berg von GC, allerdings haben sie die Rundumberge nachgemessen und einer daneben ist in Wirklichkeit! der Höchste – „Morro de la Agujereada“ – wumms 6 Meter höher!) Alles ein erloschener Vulkan. Auch klar: Wir sind nicht alleine. Viele Touristenleihautos rittern um die Parkplätze. Die Rundumsicht ist phänomenal. Von einer der beiden Kuppeln wird der kanarische Luftraum überwacht. Ha! Von den beiden Kuppeln hat er sich seinen Beinamen „Los Pechos“ – (Die Brüste) verdient. Höhlen und verzauberte Felsen rundherum. Faszinierend. Weiter – die nächste Etappe ist der Roque Nublo. Wie ein Gigant thront der Wolkenfels am Abgrund. Er will erwandert werden. Aber alle Parkplätze sind rammelvoll. OMArlis jubiliert. Wir fahren weiter – umrunden den Klotz einfach und gelangen danach nach TEJEDA. Huch! Superlative. Gilt als das „Schönste Dorf Spaniens!“ Ja wirklich schön. Für die Touristen, die es in „Schwärmen“ gibt, hergerichtet. Wir genießen das Durchflanieren – unsere beiden, besser drei Hoffnungen zerschlagen sich, – OMArlis wollte in den mandelsüssholzraspelnden Bäckereien (Dorf ist auch bekannt für die gebackten Süssigkeiten – Makronen – Mandeln – Marzipan) ein besonderes Brot „Kartoffelbrot“ kaufen. Entweder war ihr „Spanisch“ holprig. Oder die vielen Tejeda-Bäckereien haben das aus ihrem Brotfolio gestrichen. Das zweite war die Brauerei, eine kleine Brauerei TEXEDA (sprich Techeda!) haben wir nicht gefunden, dann gelesen, heute geschlossen. Wollten das „Mandel-Bier“ verkosten. O.k. nix da. Das dritte wir haben einen simplen Tejeda Touri-Magneten mitnehmen wollen, triviales Touristengeschenk als Erinnerung. Der einzige SPAR-Markt im Ort hat uns vor der Nase zugesperrt. Und sonstige Souvenirläden. Fehlanzeige. Weiter gehts. Eine Kurve jagt die nächste. Hupen. Kurven, Ausweichen. Langsam fahren. ARTENARA ist die nächste Station. Dort waren wir schon. Damals bei Regen. Heute strahlt die Sonne. Wir besuchen den an Rio erinnernden Christus mit den ausgestreckten Händen. Und latschen durch den Ort. Ohne Schirm, mit Charme und vergessen die Melone. So – weiter – die Fahrt von ARTENARA nach LA ALDEA DE SAN NICOLAS ist am Plan kurz – in Wirklichkeit elendslang – nur für geübte Bergfahrer wirklich zu meistern. Rechts oder links geht es kerzengerade – hinunter. Die Zillertaler Höhenstrasse oder auch die Pustertaler Höhenstrasse – voller Dreck dagegen. Immer wieder verweilen andere Touristenleihmobile am Rand und warten, lassen vorbei. Die Landschaft rundherum ist spektakulär. Opulent. Wandelfähig. Wahnsinn. Welche Leistungen der Baupioniere, hier überhaupt eine Strasse zu bauen, angepaßt an die vielen Canyons, die Bergrücken, die Schluchten und Täler. Hinauf und hinunter. Es geht hin und her, Serpentinen, meist nur einspurig und mit überhängenden Felsen, die Einheimischen sind geübt – warten – man fährt auf Sicht. Name der Straße? „GC 210“ – eine besondere Diva. Gottseidank kommt nur ganz selten Gegenverkehr daher. Aber vieler unserer Mittouristen, auch mit kleineren Fahrzeugen schlottern schon beim Anfahren. Gebe ja zu. Ein Erlebnis. Ich kann es verstehen. Nichts für Zartbesaitete. Für AutobahnfahrerInnen sowieso nicht. Es dauert ewig. Hinunter in den Kessel, rauf auf den Kamm, hinüber, enge Serpentinen, Endlose Kurvenschematas bringen kleine Lenkerdepression. Rasten. Fotografieren. Genießen. In Wirklichkeit ein unbeschreibliches Erlebnis. Was die Natur für Kräfte haben muss und nocheinmal: Ein Hoch auf die Strassenbaukunst. Kunstwerk. Ja. In LA ALDEA DE SAN NICOLAS angekommen, zweimal verfahren und dann doch Richtung AGAETE und GALDAR eingeordnet. Wir kommen mit vielen Bildern im Kopf und am Handy als Erinnerung zurück. Es ist fast 17:00 Uhr. Die Sonne scheint auf die Casa Azul und wir freuen uns auf das Abendessen. Das andere kennt der geneigte Leser schon. Genau. Sonnenuntergang. 


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