(Casa Azul – Tag 37- Mittwoch – 6. April) Wieder einmal nach Las Palmas. Diesmal auch – genau – wieder mit dem Bus. Zuerst nach Galdar. Dann mit dem 105er in die Hauptstadt. Direkt bis zur Endstation – Parque San Telmo. Zu Fuß durch die Fußgängerzone! OMArlis hat dann für den „Bikinikauf“ ein paar Minuten gebraucht. Glitzerschwarz und Hellblau. „Weiter gehts!“ Wir haben viel vor. Suchen das „Gabinete Literatio“. „Ich möchte ein paar meiner Texte abgeben!“ höre ich mich sagen. Erste Zeichen von Größenwahn, meint meine Frau. Und es soll dort Ausstellungen mit jungen spanischen KünstlerInnen geben. Wir finden das Gebäude, laufen auch rein, kein „Concierge“ (wurde im Führer versprochen) zu finden, planlos. „Was kann man da machen?“ – Ein Restaurant, die Bediensteten richten gerade für den ersten Ansturm die Tische her. Sonst niemand weit und breit. „Also nur ein Paradebeispiel des spanischen Jugendstils“ Nicht mehr und nicht weniger. Aber schön, halt! Was fehlt, sind altehrwürdige Senores, Herren im weißen Anzug und Damen im tüllernen Spitzenkleid die über die Treppe zum rauschenden Fest rauschen … wir weiter. Wir suchen eine spezielle Bar. Mit viel Nippes und eben viel Kunst. „Vinotheka La Otilia“ so heißt sie. Piazza San Antonio. Da ist der Platz. Wo ist die Bar? Da wo sie war, sind alle Türen verschlossen. Zugesperrt. Später beim Recherchieren werden wir draufkommen. Geschlossen seit 2021. Wohl auch ein Opfer der Coronakrise, oder? Singer-Songwriter Jorge Santana ist hier hie und da aufgetreten, hat zur Gitarre gegriffen. Jetzt stehen wir vor verschlossenen Türen.


Zurück in die „Major Triana“ und ins Cafe Regina. Wir trinken statt Alkohol diesmal Essig – die Bedienung meint felsenfest – Vino Blanco Secco!! Jaaa! Yess! Soll so sein. Zurück zum Parque Telmo, stolpern wir in einen Billigladen von „Inside“ – spanisches Label und ich bekomme zwei Leibchen in Pensionistenfarben. Zurück mit dem Taxi nach Santa Catalina. In diesem Stadtteil ist mehr los. Im Hafen sehen wir „Mein Schiff 3“ geparkt. „Mei! Mein Schiff!“ OMArlis ist nicht zu bremsen. Erinnerungen: Mit diesem Schiff waren wir in der Karibik – 8 Inseln – wunderbar-und-schön – aber das war 2017 oder 2018. „Weiß ich nicht mehr genau“ OMArlis weiß es aber: „ 2017- 2018 im April war die Transatlantikfahrt mit der MS 6!“ Soll so sein. „Auf das Schiff können wir nicht! Basta.“ – Nächstes Ziel eine Tabak-Trafik. Hier möchte ich gerne Tickets für ein Spiel von UD Las Palmas besorgen. Für kommenden Sonntag. Spielen in der zweiten spanischen Liga. Gegen AMOREBIETA. Nie gehört. Die Dame in der Trafik ist nett. „Ein Moment!“ Natürlich auf Spanisch. Sie klaubt in der Kasse herum, zählt, holt ein – vermutlich Manual aus dem Kasten – derweilen sich die Schlange in der Trafik, die gleichzeitig Losverkaufsstelle, Kleinlebensmittelhandel und mehr ist, stetig erweitert – drei!-vier-fünf-sechs Personen reihen sich hinter uns ein. Meine Betreuerin deutet mir hinter den Tresen zu kommen – zeigt mir den Stadionsitzplan und meint, ich solle jetzt auf meinen Lieblingsplatz hindeuten. „30 Euro“ – „25 Euro“ – Tribüne klar. Nach dem Zeigen und Entscheiden gehts zum Drucken. Uraltdrucker mit Rostflecken. Das wird nix. Und schon leuchtet „Error“ auf. Drucker aus. Neueinschalten. Papiernachladen. Wieder „Error“. Der Laden ist inzwischen brechend voll. Drucker ist alt und eben auch unwillig. Kartenausdruckallergie! Die Situation? Irgendwie unangenehm. Wir brechen ab. Betreuerin meint, ich könne in zwanzig Minuten wiederkommen. OMArlis meint draussen nur „… viele Karten haben sie aber da noch nicht verkaufen können, bei dem Aufwand!“ Aber nette Dame als Betreuerin. Hilfsbereit – aber erfolglos. Die Trafik müssen wir uns so oder so merken: Hier zum Mitschreiben: „Tabaqueria el Puerto„! UD Las Palmas ist damals – immerhin schon 1949 – aus 5 lokalen Stadtvereinen gegründet worden. Deren Wappen sind sind bis heute auf der Unterseite des Vereinslogo zu finden.

Bei der aktuellen Situation beim FC Wacker wären das also die Hälfte der 10 Innsbrucker Vereine – die Reichenau, IAC, SVI, Wilten, Veldidena, Union … usw – undenkbar. Oder ein ganz gut-naiver Vorschlag. Wir wollen nicht gleich übermütig werden. Wegen dieser „Legende“. Aber wir sind ohne Tickets unterwegs. Blöd! Das Spiel ist am Sonntag 8. April um 20:00 Uhr. Wetter? Ja leider eher bewölkt, mit Sonnensprenkel durchzogen, windig. An ein Abenteuerbaden im Atlantik und Stadtstrandgenuß im Moment nicht zu denken. Essen. Wie jede Woche einmal – wir steuern in die Calle Franchy Roca, da waren wir schon einmal. Gegenüber dem damaligen Lokal ist die „La Bodega Extremena“ unser Ziel. Pumpvoll. Kleiner Laden. Viele, fast alles nur Stehtische und wackelige Hocker. Aber – Senior Angel serviert Spezialitäten aus seiner Heimat Extremadura. Wir zwängen uns hinter den Stehtisch, auf die Hocker. Passt. Ein Fläschchen Wein, dazu die Empfehlung des Tages „Kabeljau mit Gemüseeintopf“. Frisch und vorzüglich. Hinterher noch etwas Süsses. Wir glauben gebratenes Brot mit Honig übergossen und mit einer Kugel Vanilleeis aufgemotzt. Herausragende Kalorienbombe – eins – für zwei mehr als genug. Hinterher noch einen picksüssen Mandellikör auf Kosten des Hauses. Es müssen dicke Mauern dieses Lokal schützen. Das alte und tatterige (geklebte) mobile Kreditkartenterminal funktioniert nur, wenn die flotte Bedienung im Lokal, die Stufen rauf und runter, oben hin und her rennt. Immer wieder – Verbindungsfehler. Error! Leermeldung! Quittung mit Nullen! Wir sind beide – Bedienung und ich oben – an der Theke – sie fuchtelt mit dem Geräte nach links und rechts, hinauf in die Luft. Sympathisches Ritual. Nach einigen immer flotteren Versuchen und Standortwechseln funktioniert die Bezahlung aber doch. Nicht nur gut gegessen. Auch die Rechnungslegung hat seinen eigenen Stil. Ich muss mich näher mit der „Extremadura“ (Grüsse an das werte EXpertenteam in Tirol!!!)in Spanien beschäftigen. Extrem – habe verstanden. Lachtiraden starten. Die Sonne lacht uns aus. Es ist Zeit für den Rückzug und für den 105er. Wir taddeln zurück zu unserer Lieblingshaltestelle hinter dem El Corte und fahren heim in die Casa Azul. Erraten. Terassensonnenschein. Schöner Sonnenuntergang. Teneriffa und die Gebirgszüge sind sichtbar. In DAZN laufen die beiden CL-Spiele vom Mittwoch. Danach Tirol-heute. die ZIB und die Story vom inhaftierten Ibiaza-Video-Aufdecker „Julian Hesselthaler“.



































