(4. 4. – Casa Azul – GC – Der 35. Tag ) Artenaran – heißt so viel wie „Zwischen den Felsen versteckt“. So nannten die Altkanarier das Dorf ARTENARA in 1270 m Höhe. Großartig ist seine Lage an der Abbruchkante zur Caldera, mit Sicht zu den Felsentürmen auf der gegenüberliegenden Wand. Wie ihre Vorfahren leben viele der 500 Dorfbewohner in Höhlen, die durch Fassandenvorbauten allerdings nicht sofort als solche erkennbar sind. Mit Hilfe dieser Höhlen will Artenara zum Top-Reise-Ziel aufsteigen. Bei der UNO wurde der Antrag auf Weltkulturerbe gestellt. Es wird windig kalt. Leichter Regen. Wir zuerst zum Camino de La Villa, durch einen 60 Meter langen Tunnel, in dem einst der Kirchenzehnt gelagert wurde (cilla-Steuerabgabestelle) – es endet an einem Felsüberhang mit einer fantastischen Fernsicht. Und einem Lokal. Der Weißwein schmeckt „fürchterlich“, einfaches Ausflugslokal mit Wahnsinns-Aussicht. Wir weiter. OMArlis hat kalt. Es regnet. Unfreundlich. Auf den Strassen keine Menschen. Ein paar Touristen.
Wir besuchen das Museum MECCA. Eine freundliche Dame erklärt uns, in Deutsch, die einzelnen Höhlen. Dort wird gezeigt, wie die Altkanarier gelebt und gewohnt haben. „Die Temperaturen in den Höhlen ist das ganze Jahr gleich – zwischen 18 und 20 Grad!“ OMArlis ist trotzdem kalt. Wir schauen in alle Höhlenteile. Interessant und vor allem „wohnlich“. Hohe Betten – die auffallen. Beim Durchhetzen (Kälte, Nässe) durch die kleine verkehrsbefreite Hauptplatzzone gibt es noch ein Foto mit dem spanischen Schriftsteller Miguel de Unamuno. (1864-1934). Meine Reisebegleitung sitzt schon im Auto. In einer Stunde werden wir wieder in Galdar, beim Faro de Sardina sein. Und die Sonne lacht uns aus. Herrliches Wetter. Wir wärmen uns wieder auf. Es gibt heute „Spanisches Gulasch“ – wunderbares Fleisch vom Metzger – im und nach dem Kassenbereich vom „Lidl“. Vorzüglich. Dazu Kartoffel und Gemüse. OMArlis meint gar: „ Die Kartoffel schmecken hier irgendwie anders, leicht süsslich, aber sehr gut“. Lob nicht nur für die Kartoffel und das Fleisch auch für die Kochkünstlerin, sei hier vermerkt. Und hinterher: Ein Hoch auf die Höhlen. Zeitaufwand: Hin eine Stunde und her auch eine Stunde. Jeweils 39 Kilometer!






















Interessant
ist was ein Chronist im 16. Jahrhundert über Artenaras Höhlen schrieb und bis heute gültig scheint:
„Inmitten eines großen Berges entdeckte ich Löcher nach Art von Vogelnestern. Es sind dies Höhlen, von denen einige gerundet, die anderen flach sind, die einen verfügen über nur einen Raum mit Platz für ein einziges Bett, die anderen sind mehrgeschossig. Alle sind in Fels geschlagen – mit nicht mehr Licht als jenem, das durch die Tür hereinscheint. Die Höhlen sind frisch im Sommer und wärmend im Winter. In ihnen hört man weder das Rauschen des Windes noch das Trommeln des Regens!“
Dumont Reiseführer – Gran Canaria
2 Antworten zu “Zwischen Felsen versteckt.”
Lieber Herbert,
erfreue mich immer wieder an Deinen Reiseberichten. Bringt mich gedanklich dem Urlaubsfeeling ein Stück näher. Wünsche Euch eine interessante Zeit auf der Insel.
Herzliche Grüße
Gertraud
Liebe Gertraud,
ja es macht auch Spass. Ein Experiment. 3 Monate – eine lange Zeit. Und man kann sich Zeit lassen, die Insel zu „erkunden“ … liebe Grüsse – auch an Deinen Martin. OMArlis und HerrBERT, der Flaneur.